Dienstag, 31. Mai 2016

Interview mit Dania Dicken zu "Die Seele des Bösen - Blut, Angst und Tränen"

Deine „Die Seele des Bösen“-Reihe ist ja nicht ohne, es geht stellenweise recht brutal zu und du beschreibst die Taten von Psychopathen sehr lebendig. Wie bist du darauf gekommen, Thriller dieser Art zu schreiben? 

Nicht erst seit meinem Psychologiestudium reizt es mich, mich mit der Psychologie des Verbrechens auseinanderzusetzen.

Sadie, die Protagonistin der Reihe "Die Seele des Bösen"
gezeichnet von Dania Dicken

Je nach Buch setze ich da einen anderen Schwerpunkt: Mal geht es mehr um die kriminologische Arbeit eines Profilers, mal geht es mehr um die Beweggründe etwa eines Serienkillers. Was treibt einen Menschen dazu, andere Menschen zu entführen, zu foltern, zu ermorden? Sind solche Täter psychisch krank und können nicht anders oder wissen sie sehr wohl, was sie tun? Meine Profilerin Sadie Scott beschäftigt sich mit dieser Frage, seit ihr eigener Vater als Serienmörder verhaftet und verurteilt wurde. Durch Perspektivwechsel und Einschübe habe ich immer wieder versucht, ein Verbrechen in all seinen Dimensionen zu beleuchten und zu beschreiben, was in Tätern und Opfern vorgeht. Sadies Vater hat viel Raum in der Reihe eingenommen, man hat von ihm ein plastisches Bild erhalten. Aber was solche Taten bei den Opfern anrichten, kam mir letztlich zu kurz. 

Also geht es um mehr als nur eine spannende Handlung? 

Eine spannende Handlung ist für einen Thriller natürlich die Grundlage, aber das reicht mir nicht. Ich will verstehen. In meiner Profiler-Reihe gab es einen Teil, der sich mit einem Entführungsfall wie dem von Natascha Kampusch beschäftigt. Die Menschen sind ihr häufig mit Unverständnis begegnet, weil ein Schicksal wie das ihre in keine Maßstäbe passt, die wir in unserem normalen Alltag so kennen. Das wollte ich ein wenig erklären. 

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